Zum Geleit (von Anthony Rowley)
Das streng alphabetische Register am Ende vom zweiten Band der zweiten Auflage des Schmellerschen „Bayerischen Wörterbuchs“ (die Spaltenzählung wird hier als Seitenzählung fortgeführt, 1187-1264) ist zwar umfangreich, aber keineswegs vollständig. Das bemerkt jeder, der wie ich häufig und gerne im Wörterbuch nachschlägt und immer wieder auf Überraschungen stößt. Verbale Präfixbildungen fehlen meist, etwa abaasen, abbauschen; es werden nur Lemmata, nicht das Vorkommen von Belegen überhaupt berücksichtigt. Bei And etwa steht nur ein Hinweis auf Spalte 98, weitere Erwähnungen unter den Stichwörtern tuen und laid werden nicht verzeichnet.
Dies war auch Robert Hinderling, als er begann, in der Zeit der Gründung der Johann-Andreas-Schmeller-Gesellschaft in den frühen 1980er Jahren, sich als Bayreuther Ordinarius für Deutsche Sprachwissenschaft intensiv mit Schmellers Werk zu befassen, als Desideratum erschienen, und seine Ehefrau Anne Marie hat diese Anregung aufgegriffen und in jahrelanger und selbstloser Arbeit ein Register erarbeitet, das einerseits über das alphabetische Register im gedruckten Wörterbuch hinausgeht, indem es nicht nur Lemmaeinträge enthält, das sich aber anderseits auf die lebendigen Mundartformen im Wörterbuch beschränkt.
Anne Marie Hinderlings alphabetisches Register nennt die Wörter, die Schmeller für den Dialekt seiner Zeit verzeichnet hat, wie sie im Wörterbuch stehen, ob in lemmatisierter Form oder in lautnaher Umschrift. So findet man ein Wort von der Dialektform her auch dann, wenn man nicht weiß, wie Schmeller das betreffende Stichwort angesetzt hat. Das Register enthält ferner, soweit Schmellers Text zu entnehmen, knappe Angaben zu Bedeutung und Belegorten oder Quellen.
Was bei Schmeller Stichworteintrag mit einem eigenen Artikel ist, ist kursiv gesetzt, ebenso die lautlichen Angaben zu den Hauptlemmata. Andere Einträge bei Schmeller sind in normaler Schrift gesetzt. Spaltenzahlen in arabischen Zahlen ohne römische Zahl zeigen Stellen in Band 1 der zweiten Auflage an, solche mit vorangestellter römischer Zahl Spalten in Band 2. Wie bei Schmeller werden Umlautvokale in die Belegfolge des nicht umgelauteten Vokals mit eingereiht; nach atten ‘eggen’ finden man Ätten ‘Vater’.